Historische Gebäude im Areal
Das Areal der Staatsburg und des Schlosses Bečov ist unikales Ensemble von historischen Gebäude. Im Areal gibt es alle Baustile von spätmittelalterlicher Burg über klassizistische Bauumbauten bis Barockschloss.
Die Burg
Die Burg besteht aus der Vorburg, von der wir nur ihre Umrisse kennen, und aus dem Burgkern, der sich auf einem Felsvorsprung befindet. Der Eingang in die Burg wurde von einem rundlichen Turm, dem sogenannten Bergfried geschützt. Gegenüber erhob sich ein länglicher Turm, in den - wahrscheinlich später - die Kapelle der Mariä Heimsuchung eingebaut wurde. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts wurde in der nordwestlichen Ecke des Burgkerns ein mächtiger viereckiger Donjon-Turm erbaut, der von einem Burggraben umgeben wurde. Die Bauentwicklung der Burganlage wurde durch den im Stil der Frührenaissance erbauten Trakt vervollständigt, der beide viereckigen Türme verband.
Der Donjon
Die Innenräume dieses vierstöckigen Wohnturmes belegen hohe ästhetische Ansprüche und den Komfort des damaligen Wohnens. Zu den auffallendsten Merkmalen gehören die kunstvollen Portale, Kamine mit flachen Ziegelschornsteinen, Malereien in den Herrengemächern, Aborte an Kragsteinen, einzigartige gotische und Renaissanceeinrichtungen aus Holz, gemalte Balkendecken und barocke Dachstühle.
Der Verbindungsflügel
Um ihre gesellschaftlichen Bedürfnisse zu befriedigen, erbauten die Pflugs von Rabštejn zwischen den beiden Türmen einen Flügel, der ein Erdgeschoss und zwei geräumige Stockwerke umfasste, wo sich lichte Speisezimmer mit grossen Fenstern befanden.
Der Kapellenturm
Die Burgkapelle Mariä Heimsuchung mit der Geschlechtsgruft entstand wahrscheinlich in den Jahren 1352-1357. Am Ende des 14. Jahrhunderts wurde mit außergewöhnlichem gotischen Malereien der Wände und der Gewölbe versehen. Die Malereien in der Kapelle stellen Szenen aus dem Neuen Testament dar. Diese Ausschmückung ist bis jetzt in einzigartige und eindrucksvolle Form erhalten.
Die Pflugsche Häuser
In der Mitte des 16. Jahrhunderts konnte die Burg die Ansprüche der Renaissancezeit nicht mehr befriedigen, weshalb dort die Pflugsche Häuser errichtet wurden, die aus drei Häusern bestanden. Von den ursprünglichen Räumen blieben nur das gewölbte Erdgeschoss und interessante Gemächer des ehemaligen Archivs im Stockwerk erhalten. Der repräsentative Palast, der auch zu Wohnzwecken diente und später im klassizistischen Stil umgestaltet wurde, bewahrt in seiner Mauer oberhalb der Schlossgärten die Masse der gotischen Schanze. In der Zukunft wird in den Pflugsche Häuser die neue Ausstellung des Maurusschreins entstehen.
Der Bergfried
Der Burgkern wurde von einem rundlichen Turm geschützt, der als das letzte Refugium der Burgbesitzer diente. Im Jahre 1623 musste er wegen seines schlechten Bauzustandes beträchtlich in der Höhe abgetragen werden. Der erhaltene sechs Meter hohe Teil wurde im 19. Jahrhundert in eine Aussichtsterrasse umgewandelt.
Die Pferdeställe
Das im 18. Jahrhundert erbaute Gebäude der ehemaligen Pferdeställe befindet sich gegenüber den Pflugschen Häuser. In seiner nordöstlichen Mauer oberhalb der Zufahrtsstrasse bewahrt es die ehemalige gotische Schanze.
Das Amtsgebäude
Das Amtsgebäude, wo auch die Forstverwaltung residierte, wurde im 19. Jahrhundert auf den Burgschanzen erbaut.
Das Schloss
Das spätbarocke Schloss wurde am Anfang des 18. Jahrhunderts von Jan Adam Questenberk gestellt. Im ungewöhnlich angelegten Schlossgebäude dominiert ein Turm, der auf dem Grundriss der aus dem Dreissigjährigen Krieg stammenden Lacrons Bastion erbaut wurde. Die barocke Schlossbrücke führt zu einem im Stil der Frührenaissance erbauten Eingangsportal, das früher mit einer älteren Fallbrücke versehen war.
Die Schlossküche
Das Barockgebäude war ursprünglich mit dem Schloss durch einen gedeckten Umgang verbunden, um die Speisen bequemer auftragen zu können. Im ersten Stockwerk ist eine einzigartige, mit einem Uhrwerk getriebene Grilleinrichtung zu sehen.
Die Keller der Bierbrauerei
Die Keller sind ein Überrest der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aufgelösten Bierbrauerei. Die von den Schlossterrassen zugänglichen Keller wurden im romantischen Geist als damals modische Grotto-Höhlen gestaltet. Auf der grossen, heute gepflasterten Terrasse oberhalb der Keller standen einst grosse Treibhäuser.
Die Schlossgärten und der Park
Die Schlossgärten und der Park an der entgegengesetzten Seite der Burganlage sind ein Ergebnis der komplizierten Entwicklung der Anlage und zugleich der Garten- und Landschaftsarchitektur. Besonders wertvoll ist vor allem der Schlossgarten, der die Überreste der ursprünglichen Barockgärten umfasst und zugleich die architektonischen Trends des 19. und 20. Jahrhunderts reflektiert. Der grösste Teil der Gärten befindet sich an der Stelle des ehemaligen Burggrabens und der Bierbrauerei. Der Garten ist in sechs Terrassen gegliedert, die untereinander durch Treppen verbunden sind und einen sehr reizvollen Raum darstellen. Zu den charakteristischen Ausdrucksmitteln der Gärten gehörten statische und dynamische Wassereffekte sowie die in regelmässige Ornamente und Formationen geformten Anpflanzungen. Der vor allem mit Laubbäumen bepflanzte Park an der Berglehne in der Biegung des Flusses Teplá entstand im erkauften und niedergerissenen Teil der Vorburg. Er beweisst das gesteigerte Interesse an der Garten- und Landschaftsarchitektur an der Wende des 19. zum 20. Jahrhundert.
Der Kutschenraum
Das klassizistische gewölbte Erdgeschossgebäude diente zum Parken von Kutschen. In dem südlichen Teil befindet sich ein Stall für ein Pferd, wo Marmortröge zu sehen sind.
Die Burggrafenresidenz
Die im klassizistischen Stil umgestaltete Residenz des Burggrafen (des Verwalters) bewahrt die Überreste eines gotischen Gebäudes. Ihr Portal ist ein Ausdruck der sächsischen Renaissance.